Fördern und Fordern

Unser Leitgedanke

Die IGS Lilienthal versteht sich als Schule für alle Schülerinnen und Schüler als Lebensraum, in dem das Verschiedensein nicht zum Ausschlusskriterium wird, sondern erwünscht ist. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen unabhängig ihrer individuellen Lernvoraussetzungen respektiert, geschätzt und geachtet werden. Es soll miteinander gemeinsam gelernt und dem Anderssein tolerant begegnet werden. Ein Schüler mit einer geistigen und/oder körperlichen Beeinträchtigung gehört ebenso zur Klassen-und Schulgemeinschaft wie ein Kind, das schon früh eine mathematische Begabung aufweist. Beide haben ihren festen Platz in der Lerngruppe. Sie sind nicht voneinander isoliert, sondern arbeiten miteinander, unterstützen sich und übernehmen füreinander Verantwortung. Auch das begabte Kind bedarf einer besonderen Förderung seiner einzigartigen Fähigkeiten. 

Somit ist der durch Vielfalt geprägte Lebensraum Schule nicht bloß ein von der Wirklichkeit abgekapselter Lernort, sondern spiegelt die außerschulische Umwelt wieder. Heute leben die jungen Menschen in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft, einer globalisierten Welt, in der das Miteinander erst durch Toleranz und gegenseitige Achtung möglich gemacht wird.

Da an der IGS-Lilienthal die Lerngruppe eine natürliche Vielfalt aufweisen und bei den Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Lernstände vorliegen, wurde ein Konzept des Förderns und Forderns entwickelt, mit dessen Hilfe der Einzelne gemäß seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten und bevorzugten Lernwege gefordert und gefördert werden kann.

                                                   Unser Fundament

 

Ästhetische und lernförderliche Umgebung

Schule ist heute ein Ort, wo Schülerinnen  und Schüler einen Großteil ihrer Kindheit und Jugend verbringen. Neben dem regulären Unterrichtsangebot ergänzen zahlreiche Arbeitsgemeinschaften (AG´s) den Stundenplan.

Schüler arbeiten und lernen nicht nur in ihrer Klasse und Tischgruppe, sondern finden sich durch das breitgefächerte Ganztagangebot nachmittags in weiteren, neuen Lern-und Arbeitsgruppen zusammen.

Vor diesem Hintergrund hat es sich die IGS-Lilienthal zum Ziel gesetzt, ihren Schülerinnen und Schülern einen Lernort zu bieten, wo sie sich wohlfühlen, gerne arbeiten und die Grundvoraussetzungen für erfolgreiches Arbeiten gegeben sind.

Folgendes wurde bereits realisiert, um eine ästhetische und lernförderliche Um- gebung zu schaffen:

 

Attraktiv gestaltete Klassenräume

                                „Ich gehe in die gelbe Klasse. Und du?“

Sterile Klassenräume, die an Krankenhäuser erinnern, gibt es an der IGS-Lilienthal nicht! Jeder Klassenraum hat seine eigene Farbgebung. Die Farben wurde bewusst so ausgewählt, dass sie erfrischend und für Schülerinnen und Schüler einladend wirken. So gibt es beispielsweise die „gelbe“, „grüne“ und „rote“ Klasse.

Differenzierung als Notwendigkeit

 

Die Vorstellung, dass Schülerinnen und Schüler im Gleichschritt lernen und zu einem vorgegebenen Zeitpunkt den gleichen Lernstand erreichen, ist längst veraltet. An keiner Schulform ist heutzutage eine homogene Lerngruppe zu finden. Schüler sind nicht 1:1 in ihrer Lernvoraussetzung, im Lernstand oder der Lernbereitschaft vergleichbar.

 

Vielmehr begegnen wir einer großen Streuung an Begabungen und Lernvoraussetzungen. Es gibt Schüler, die musisch/künstlerisch, mathematisch/ naturwissenschaftlich und/oder sprachlich begabt sind. Andere wiederum sind sportlich begabt oder weisen bereits früh besondere Fähigkeiten im sozialen Umgang mit Mitmenschen auf.  Diese Vielfalt an Fähigkeiten und Fertigkeiten wird ergänzt durch die besondere Geschichte jedes einzelnen Kindes, seine Vorerfahrungen und Erwartungen an die Umwelt. Es gibt Schüler, die Neuem neugierig begegnen und Herausforderungen selbstbewusst gegenübertreten und jene, die durch Veränderungen eher verunsichert werden und der eigenen Entwicklung kritisch, wenn nicht sogar ablehnend gegenüberstehen.

Auch wenn sich die Institution Schule als eigener Lebensraum begreift, in dem der Einzelne in seinen Bedürfnissen wahrgenommen wird, ist sie aufgefordert auf die außerschulische Umwelt vorzubereiten. Hier wird die Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen, eingefordert. Ebenso sind fachliche, methodische und soziale Kompetenzen von Bedeutung.

Damit alle Schülerinnen und Schüler an der IGS-Lilienthal die Möglichkeit erhalten, Fähigkeiten und Fertigkeiten (weiter-) zu entwickeln, die sie für eine spätere Ausbildung, den Beruf und das Leben in der heutigen Gesellschaft benötigen, müssen wir als Schule ein facettenreiches und differenziertes Lernangebot zur Verfügung stellen.

Differenzierung auf verschiedenen Ebenen

Für individuelles Lernen und individuellen Lernerfolg ist das gezielte Fördern und Fordern des einzelnen Schülers erforderlich. Vor dem Hintergrund der bestehenden natürlichen Heterogenität unter den Lernenden schließt Fördern und Fordern das Differenzieren auf verschiedenen Ebenen ein.  Differenzieren wird in diesem Zusammenhang als ein Mittel verstanden, mit dessen Hilfe der Einzelne gemäß seiner Lernvoraussetzung und seines Lernstands gefördert und gefordert werden kann, ohne dass er aus dem Gesamtsystem, hier Klassen-und Schulgemeinschaft, ausgeschlossen wird.

Die IGS-Lilienthal, die sich als Schule für alle Schülerinnen und Schüler versteht und die Verschiedenheit nicht als  eine Belastung, sondern als Besonderheit versteht, bietet verschiedene Formen der inneren und äußeren Differenzierung an, um der Vielfalt im Positiven Rechnung zu tragen.

                                                    

Schwerpunkt: Innere und schulorganisatorische Differenzierung

Inhalt:

  •  Unterrichtsinhalte
  •  ausgewählte Methoden
  •  ausgewählte Sozialformen
  •  Tischgruppenarbeit

 

 Unterrichtsinhalte

Neben dem traditionellen vom Lehrer angeleiteten Unterricht bietet die IGS-Lilienthal ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, selbstständig in (Tisch-) Gruppen an Schwerpunktthemen oder ganz unterschiedlichen Teilaspekten einer Unterrichtseinheit zu arbeiten. Hierbei ist es auch möglich, dass ein Schüler als Experte zunächst individualisiert an einer Aufgabenstellung arbeitet, bevor sein Arbeitsergebnis der Gruppe vorgestellt und in das endgültige Arbeitsprodukt eingefügt wird. 

Auch wenn bei der Auswahl der Unterrichtsinhalte die Vorgaben im Lehrplan berücksichtigt werden müssen, wird Schülerinnen und Schülern Raum gegeben, eigene Interessen und Themenvorschläge einzubringen. Zudem werden sie langfristig dazu befähigt, die für die inhaltliche Ausarbeitung des Themas notwendigen Arbeitsschritte selbst zu planen und umzusetzen.

Indem  Themen selbst (aus-) gewählt und der eigene Arbeitsprozess gestaltet werden kann, wird dem einzelnen Schüler die Möglichkeit eröffnet, gemäß seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten als Experte zum Gesamtprodukt beizutragen. Diese positive Erfahrung wiederum, Teil des Ganzen zu sein, ist motivierend und somit auch lernförderlich.

Besondere Fördermöglichkeiten:

  •  Förderkurse in Mathematik und Englisch
  •  Lese-Rechtschreibförderung in der Schreibwerkstatt "Die Schreiberlinge"                                

Die Schreibwerkstatt wurde an der IGS-Lilienthal für den 5. Jahrgang etabliert, um Schülerinnen und Schüler mit einer Lese-Rechtschreibschwäche ergänzend zum Deutschunterricht zu fördern. Die gemeinsamen Sitzungen finden 14-tägig statt und umfassen einen 80-minütigen Stundenblock am Vormittag.

Um eine optimale Förderung zu ermöglichen wird in Kleingruppen unter Ableitung einer für diesen Förderbereich ausgebildeten Lehrkraft gearbeitet.

Im Mittelpunkt steht die altersgerechte Vermittlung von Lese-und Rechtschreibstrategien sowie deren Anwendung. Zudem wird das freie Schreiben schrittweise eingeübt und durch gezielte Wortschatzarbeit ergänzt.

Die Aufnahme in die Schreibwerkstatt findet auf Wunsch der Erziehungsberechtigten und/oder der Empfehlung seitens der Deutschlehrkraft zu Beginn des jeweiligen Schulhabjahres statt.