Mathematik

Der Fachbereich Mathematik an der IGS Lilienthal

Vielfalt als Chance zu verstehen, der produktive Umgang mit Heterogenität, das gehört zu den Grundfesten integrierter Gesamtschulen. Viele Eltern und auch Schüler/innen fragen sich vermutlich, wie genau das funktionieren kann. Wie sieht der Mathematikunterricht aus, wenn Schüler/innen mit ganz unterschiedlichen Lernständen gemeinsam in der Klasse sitzen? Wenn einige begeistert mit Brüchen rechnen, während andere manchmal noch Unterstützung bei den Grundrechenarten brauchen?

Auch das gehört dazu:
Teilnahme an Fachwettbewerben

Die IGS hat ein  Mathe-Talent in ihren Reihen: Line Voigt aus der Klasse 6.3 errang beim letzten Durchgang einen zweiten Preis beim Känguru-Wettbewerb! Sie erwies sich als eine Schülerin mit kühlem Kopf für knifflige Aufgaben, die in knapper Zeit ihr logisches Denken unter Beweis stellen konnte.

Line Voigt

 

Es ist wichtig, „Vielfalt als Chance“ anzusehen und die Stärken aller Schüler zu entwickeln.  So haben wir Kinder, deren räumliches Vorstellungsvermögen wesentlich ausgeprägter ist als bei vielen Mitschüler/innen,  die gleichzeitig aber große Schwierigkeiten mit dem Einmaleins haben. Diese können bei jedem Körpernetz sofort erkennen, ob man daraus einen Würfel, Quader oder einen anderen 3-dimensionalen Körper herstellen kann, oder ob die Vorlage zu einer unmöglichen Figur führt. Diese unterschiedlichen Stärken der Schüler/innen kann man im Unterricht z.B. während Diskussionen zu mathematischen Fragestellungen oder durch ein „Helfersystem“ positiv nutzen. Dass das Erklären von Sachverhalten auch den Helfer/innen nützt, ist schnell einleuchtend. Denn dadurch, dass Lernende anderen etwas erklären und auf Fragen von Mitschüler/innen eingehen, trainieren diese Helfer/innen selbst die Inhalte erneut, müssen sie ggf. aus einem anderen Blickwinkel betrachten und „im Kopf“ noch besser oder neu strukturieren. Und gerade dieses Erkennen wesentlicher Strukturen in komplexen Zusammenhängen, das „logische Denkvermögen“, was die Auseinandersetzung mit der Mathematik ausmacht, nützt uns auch im täglichen Leben. So kann der Mathematikunterricht weit über das Einmaleins oder die Körperberechnung hinaus einen Beitrag zum Gelingen von Ausbildung, Beruf und Alltag leisten.

Unterrichtsorganisation im Klassenverband und in Kursen

Als Kernfach wird Mathematik an der IGS Lilienthal wöchentlich in zwei Blöcken von je 80 Minuten unterrichtet, sozusagen vierstündig. In Klasse 5-8 geschieht dies im Klassenverband. Dabei arbeiten die Schüler in den Jahrgängen 5 und 6 an themengleichen Arbeitsplänen mit differenzierenden Aufgaben, den Grundanforderungen oder Herausforderungen. Die Schüler/innen sollen lernen, sich selbst einzuschätzen und wählen die Anforderungsstufe deshalb selbst aus. Auch die Kontrolle sollen die Schüler selbst vornehmen, damit sie frühzeitig die Themengebiete erkennen, die sie gegebenenfalls wiederholen müssen. Darüber hinaus können die Schüler selbst Vertiefungsaufgaben auswählen und sich ihre Zeit einteilen. Dabei steht der Lehrer natürlich immer begleitend zur Seite, führt Inhalte und Methoden für alle ein und ist Ansprechpartner in jeder Phase des selbstgesteuerten Lernprozesses. Die Grundaufgaben sind für alle verpflichtend und werden regelmäßig in Lernkontrollen und Arbeiten abgefragt.

Ab dem zweiten Halbjahr des 7. Jahrgangs werden die Schüler/innen nach intensiver Beratung innerhalb des Klassenverbandes (innere Differenzierung) auf Grund- und Erweiterungsniveau unterrichtet. Nun erhalten sie zumindest teilweise unterschiedliche Aufgaben oder Themenpläne, in denen die verschiedenen Niveaustufen gekennzeichnet sind und entsprechend der Kurszuweisung bearbeitet werden. Ein Wechsel zwischen den Niveaustufen ist dann bei entsprechenden Leistungen und positivem Arbeitsverhalten zu jedem Halbjahr auf Beschluss der Zeugniskonferenz möglich.

Ab Klasse 9 werden die Schüler/innen u.a. im Fach Mathematik in getrennte Kurse auf Grund- und Erweiterungsniveau aufgeteilt („äußere Differenzierung“, kein Unterricht mehr im Klassenverband). Auch jetzt ist ein Wechsel des Kurses bei entsprechenden Leistungen noch möglich. Allerdings werden die Kurse sich nun auch thematisch unterscheiden, um auf die verschiedenen Abschlüsse vorzubereiten.

Mögliche Abschlüsse

Mathematik ist bei allen Abschlüssen an der Integrierten Gesamtschulen Prüfungsfach. Erworben werden können an der IGS Lilienthal:

  • der Hauptschulabschluss oder Förderschulabschluss nach Jg. 9 (schriftliche Abschlussprüfungen in Mathematik und Deutsch),
  • der Haupt-, der Realschulabschluss oder der Erweiterte Sekundarabschluss I nach Jg. 10 (schriftliche Abschlussprüfungen in Mathematik, Deutsch und Englisch) ,
  • demnächst auch das Fachabitur nach Jg. 12 oder die Allgemeine Hochschulreife nach Jg. 13.

Hier folgt demnächst noch das Curriculum (zurzeit in Arbeit).

Unterricht – nicht nur im Klassenzimmer

Zeichnen von Kreisen auf dem Schulhof

Produktiver Mathematikunterricht zum Thema „Körper“

13 Schüler finden Platz auf einem Quadratmeter

Einen Quadratmeter herstellen