Spanienaustausch der IGS-Lilienthal

Nachdem im Mai 16 SchülerInnen des Colégio San Agustín bei IGS-SchülerInnen in Lilienthal zu Gast waren, war die Vorfreude auf ein Wiedersehen groß. Vom 19.-26. September fand nun endlich der Rückaustausch nach Chiclana in Andalusien/Spanien statt.

So war am Dienstagmorgen um 10:30 Uhr eine Gruppe von 11 SchülerInnen aus dem 9. und 10. Jahrgang begleitet von den Spanischlehrkräften Carmen Pérez Acosta und Linda Timm an Bord des Fluges Bremen – Málaga. Für viele war es die erste Flugreise in ihrem Leben und dementsprechend aufregend.

Um ca. 17:00 Uhr traf der Bus vom Flughafen Málaga dann in Chiclana ein, wo wir fröhlich von den Gastfamilien empfangen wurden. Trotzdem mischte sich nun bei einigen in die Vorfreude ein etwas mulmiges Gefühl, zumal nun jeder den Abend allein in der spanischen Familie verbringen würde, von der sie bislang nur ihre/n GastschülerIn kannten. „Wie werden Eltern und Geschwister sein? Kann ich mich mit ihnen verständigen? Werde ich mich wohl fühlen? Kommt vielleicht Heimweh auf? Was wird von mir erwartet?“, schwirrte es manchem durch den Kopf.

Beim Treffen am nächsten Morgen waren aber alle sichtlich erleichtert, den ersten Abend und das Ankommen in den Familien gemeistert zu haben. „Zur Not verständigt man sich eben mit Händen und Füßen“, fasste eine Schülerin die Erfahrung treffend zusammen und die Bedenken des Vortages waren verflogen.

Die 16 spanischen und 11 Lilienthaler SchülerInnen unternahmen zusammen zahlreiche Ausflüge in die Region. So besuchten wir am ersten Tag das nahegelegene Cádiz. Bereits die Busfahrt raus aus dem Zentrum führt durch die beeindruckende Landschaft der Salzwiesen und Salinen von Chiclana, wo unter anderem Flamingos zu sehen sind. In Cádiz angekommen, besichtigten wir ein Museum eines römischen Theaters und von der Cámera Oscura im Torre Tavira aus konnten wir uns einen Überblick über die Stadt verschaffen sowie beeindruckende Einblicke in einzelne Viertel gewinnen.

Exkursionen in den Parque Natural de Grazalema sowie zur Wanderdüne von Bolonia verschaffte den SchülerInnen einen Eindruck vom regionalen Naturraum. Wir besuchten die Ruinen der römischen Stadt Baelo Claudia und einige erstiegen den Gipfel der nahen Wanderdüne und belohnten sich für den anstrengenden Aufstieg mit einem Abstieg als Wettrennen zum Strand hinunter.

Auf dem Rückweg von Baelo Claudia nach Chiclana machten wir Halt in Vejer de la Frontera, einem der schönen weißen Dörfer, für die die Region berühmt ist.

Am Samstag öffnet das Gestüt der spanischen Kartáuser in Jerez de la Frontera seine Türen für die Öffentlichkeit, sodass wir bei einer Führung Informationen über die Zucht sowie den Betrieb des Gestüts erhielten und danach eine beeindruckende Show der vielfältigen Disziplinen von Dressur, über spanischen Schritt bis zu rasanten Kutschenmanövern zu sehen bekamen.

Bei allen Exkursionen und Programmpunkten, haben sicher ebenso die gemeinsamen Treffen in großer Gruppe nach dem Programm diese Woche ausgemacht, wenn die SchülerInnen alle zusammen zum Strand von Chiclana gefahren sind oder sich im Garten einer Gastfamilie trafen.


Und so war es nur passend, den letzten Tag am Strand Sancti Petri bei Chiclana zu verbringen um den Austausch ausklingen zu lassen. Hier übten wir uns bei einer geführten Kayaktour im abgestimmten Paddeln, auf dem Rückweg sogar gegen Wellen, Wind und Strömung. Alle tankten nochmal Strand, Meer, und Sonne; von letzterem einige etwas zu viel…

So richtig konnten die GastschülerInnen ihre Gäste an diesem Nachmittag noch nicht gehen lassen und so wurden kurzerhand alle zur Gartenpoolparty geladen.

Bei der Verabschiedung um Mitternacht flossen schon ein paar Tränen und danach war es im Bus erstmal ungewöhnlich ruhig. Nachdem wir die Nacht geschafft hatten und nach so vielen Stunden auf den Beinen endlich am frühen Morgen im Flugzeug nach Bremen saßen, sind dann auch ausnahmslos alle eingeschlafen. Und einen Augenaufschlag später …

… sind wir schon wieder zu Hause und am nächsten Tag zurück in der IGS fühlt es sich ein bisschen unwirklich an.

Im Gepäck haben die IGS-SchülerInnen auf jeden Fall eine Woche voll Erfahrungen, die sie nie mehr vergessen werden und dazu die Herausforderung gemeistert, sich in einem anderen Land und in einer anderen Familie einzufinden. Eine Erfahrung, die den SchülerInnen in vielen zukünftigen Situationen hilfreich sein wird. Sei es bei der Verwirklichung eigener Ziele oder beim Einfühlen in andere Menschen.

IGS Lilienthal goes international

Besuch der norwegischen Gruppe im Rahmen von „Deutschland Plus“

Das Weltgeschehen wurde in den vergangenen Jahrzehnten durch die Öffnung internationaler Grenzen und Vernetzung einzelner Länder in Bereichen der Wirtschaft, Politik, Kommunikation als auch in der Bildung geprägt, was durch den heute gängigen Begriff der Globalisierung beschrieben wird. Grundvoraussetzung für eine gelingende globale Integration junger Menschen ist damit die sprachliche Verständigung.

An der IGS Lilienthal werden ab Jahrgang 5 die Weichen für den Erwerb weiterer Sprachen gelegt: Alle Schüler*innen belegen ab Jahrgang 5 das Fach Englisch. Englisch hat für Schülerinnen und Schüler einen aktuellen lebensweltlichen Bezug, da die derzeitige Jugendkultur durch das Englische in Form von Anglizismen in der Jugendsprache, populären englischen Artikeln der Medienwelt oder weiteren englischen Konsumgütern geprägt wird. Auch für die Zukunft der Schüler*innen erscheint das Erlernen der Fremdsprache von Bedeutung, da Englisch als kommunikative Brücke fungieren und somit wichtige, bereichernde Kontakte im privaten als auch beruflichen Kontext ermöglichen kann.

Ab Klasse 6 können die Schüler*innen dann bei Interesse eine zweite Fremdsprache, wie zum Beispiel Spanisch oder Französisch, wählen. Spätestens in der Oberstufe ist dann eine zweite Fremdsprache Zugangsvoraussetzung für das Abitur. Im Rahmen des Oberstufenunterrichts wird zudem die Anwahl der Sprache Latein angeboten. Eine Anbindung des Fachs Latein an die SEK I (als zweite Fremdsprache ab Klasse 6) ist bereits angedacht.

Damit Schüler*innen die erlernten Sprachen erleben und praktisch umsetzen können, hat sich die IGS Lilienthal in Ergänzung zu einem handlungsorientierten, lebensweltnahen Fremdsprachenunterricht das Ziel gesetzt, allen interessierten Schüler*innen internationale Begegnungen und Austauschprogramme zu ermöglichen. Im Folgenden möchten wir Ihnen und Euch einen Einblick darin geben, welche Fremdsprachenangebote unsere Schule derzeit anbietet. Zusätzlich werden in Zukunft Austauschprogramme im Nachfolgeprojekt von Erasmus+ angestrebt. Die Bewerbungen zur Teilnahme laufen derzeit.

Deutschland Plus – Norwegische Schüler*innen zu Besuch an der IGS Lilienthal

Das Deutschland Plus Projekt wurde im Juni 2019 das erste Mal an der IGS Lilienthal durchgeführt. Für zwei Wochen wurde unsere Schule zur Begegnungsstätte für 12 Schülerinnen und Schüler sowie eine Begleitlehrkraft aus Norwegen. Mit voller Vorfreude wurden die norwegischen Jugendlichen von ihren deutschen Gastgeschwistern und –familien der IGS Lilienthal erwartet.

Das Programm »Deutschland Plus« fördert die deutsche Sprache im Ausland, indem herausragende Schülerinnen und Schüler, die sich im Fach Deutsch als Fremdsprache besonders ausgezeichnet haben, eingeladen werden. Im Rahmen des zweiwöchigen Schulaufenthaltes bot die IGS Lilienthal den Norweger*innen ein Angebot aus deutschem Sprachunterricht, Hospitationen im Unterricht der Gastgeschwister sowie Exkursionen in die nähere Umgebung. Dadurch wurde den ausländischen Schülerinnen und Schülern ein authentisches und aktuelles Deutschlandbild vermittelt und die interkulturelle Kompetenz sowohl der deutschen als auch norwegischen Schüler*innen gefördert. Auf sprachlicher Ebene konnten aber nicht nur die norwegischen Schüler*innen einen Erkenntnisgewinn verzeichnen. Auch die deutschen Schüler*innen nutzen immer wieder ergänzend die Sprache Englisch als Kommunikationsmedium und konnten so ihre Sprachkenntnisse ausweiten. Die Sprache Englisch stellt eine der wichtigsten Sprachen unserer Zeit dar. Sie fungiert als Weltsprache und zugleich als Lingua franca, die eine Kommunikation „zwischen Angehörigen verschiedener Sprachen als neutrale Sprache“ ermöglicht.

Aufgrund der vorherrschenden Covid-19-Pandemie sagte der Pädagogische Austauschdienst deutschlandweit die Deutschland Plus Projekte für Sommer 2020 ab. Es ist jedoch geplant, das Programm im Sommer 2021 wieder an unserer Schule aufzunehmen. Wir blicken mit Vorfreude auf die nächsten Begegnungen!

Spanien-Austausch

Ebenfalls für das Jahr 2020 war der erste Schüler*innenaustausch mit einer spanischen Partnerschule der IGS Lilienthal geplant. Eine Gruppe von zehn Schülerinnen und Schülern des Colegio La Salle San José aus Chiclana de la Frontera wollten uns besuchen. Geplant waren gemeinsame Aktivitäten in unserem Landkreis und auch in Bremen sowie Hamburg. Vier Wochen später hätte der Gegenbesuch stattgefunden. Wir hätten in Chiclana de la Frontera nicht nur Spanisch gelernt, sondern auch Wassersport und andalusische Kochrezepte ausprobiert.

Ob und in welchem Rahmen und Umfang ein Schüleraustausch mit Spanien in der Zukunft stattfinden wird, steht noch nicht fest.